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27. April 2021 | Stellungnahme des Priesterrats der Diözese Würzburg zur Vorlage des Forums "Priesterliche Existenz heute" im Synodalen Weg

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Autor: Priesterrat Diözese Würzburg
Quelle:
https://priesterrat.bistum-wuerzburg.de

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Metzlaff!

In unserer Priesterratssitzung am 16. März haben wir uns ausführlich mit der Vorlage des Forums „Priesterliche Existenz heute“ im Synodalen Weg befasst, insbesondere mit der thematischen Gliederung (Seiten 4-7).

Das intensive Gespräch hat eine große Unzufriedenheit mit diesem Papier gezeigt. Wir finden uns darin in vielen Belangen nicht wieder. Darum möchten wir Ihnen gerne für Ihre Beratungen unsere Fragen und Anliegen mitgeben.

  • Zunächst fällt uns auf, dass die gesamte Gliederung auf der Hintergrundfolie „Missbrauch“ konzipiert ist. Auch wenn das ein zweifellos wichtiges Thema sowie ein entscheidender Anlass für das Zustandekommen des Synodalen Wegs ist, kann es nicht die einzig bestimmende Grundlage für Anregungen oder Regelungen einer priesterlichen Existenz heute sein. Wir fragen uns: In welche Richtung und in welcher Weise möchte das angedachte Dokument positiv ermutigen?
  • Die wahrzunehmende Reduzierung des Priestertums auf das Thema „Macht“ scheint uns eine Engführung. Das entspricht nicht unserer Wahrnehmung, die auch das Leiden unter persönlicher „Ohnmacht“ kennt. Die „Vulnerabilität des Priesters“ kommt aus unserer Sicht in der Gliederung nicht vor. „Auch Priester sind verletzlich und verletzt.“
  • Hinter dem, was als Sakralisierung institutionell kritisch zu betrachten ist, steht unserer Meinung nach auch die Frage nach der Autorität des Priesters, die nur persönlich gewonnen werden kann und ständig zu bewähren ist. Kontinuierliche Persönlichkeitsbildung ist hier notwendig und braucht Raum.
  • Natürlich fragen auch wir uns, wie dem entsprechend Ausbildung, Kontrolle, Begleitung und Personalführung für die Priester wahrgenommen wird und werden soll. Hier besteht Handlungsbedarf. Das muss aber möglichst konkret, und nicht nur in allgemeinen Schlagworten wie „Macht“ oder „Klerikalismus“ benannt und angegangen werden.
  • Nicht ausreichend thematisiert sind aus unserer Sicht „Priester- bzw. Pfarrerzentriertheiten“ der Gläubigen und der Gemeinden, also Erwartungshaltungen, die Haltungen fördern.
  • Wieso wird nicht auch etwas gesagt über das Volk Gottes im Blick auf die Priester? Ist nicht die Wirksamkeit priesterlichen Dienstes auch von einem gesunden Glaubenskonzept der Gemeinden abhängig? Und welche „Verpflichtungen“ hat das Volk Gottes gegenüber seinen Priestern?
  • Der Gliederungspunkt 3. e) I. Gemeinsame Ausbildung aller pastoralen Dienste an einem Ort hätte gravierende Folgen für die Bedeutung und Zukunft der Vollfakultäten.
  • Der Aspekt des Ruhestands fehlt völlig. Was bedeutet „Ruhestand“ für einen Priester und seine Lebensweise?
  • Grundsätzlich finden wir es wichtig noch mehr am Evangelium, auch an den Provokationen Jesus zum Verständnis des Priestertums anzusetzen. Was ist demgegenüber unser Priesterbild für diese Zeit?

Die Gliederung scheint uns leider zu sehr von Angst geprägt. Von einem Dokument erwarten wir uns nicht nur Problemanzeigen, sondern auch Worte der Ermutigung und Orientierung sowohl für diejenigen, die ihm Dienst stehen, als auch für junge Menschen, die über einen geistlichen Beruf nachdenken.

Wofür brauchen wir den Priester?
Und brauchen und wollen wir überhaupt Priester?
Viel Hilfreiches ist darüber in den Diskursen der deutschen Kirche in den letzten Jahren entwickelt und dokumentiert worden. Zuletzt im Wort der deutschen Bischöfe „Gemeinsam Kirche sein“ von 2015 (insbesondere Kap. 4 über die „Kirche als priesterliches Volk Gottes“ und Kap. 5 über die „Leitung in der Kirche“). Wenigstens sollte daran bewusst angeknüpft werden.

Für den Priesterrat der Diözese Würzburg,
Pfarrer Armin Haas, Sprecher des Priesterrats


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